Donnerstag, 8. April 2010

El Salvador


Ueber die Berge erreichen wir El Salvador, das kleinste Land von Zentralamerika. Es ist Karfreitag, die Strassen sind menschenleer.Es herrschen Temperaturen von über 35°C
Die Zöllner dösen vor sich hin und reagieren  bei unserem Erscheinen nur nach und nach.

Wir übernachten in einem bewachten Park eines Hotel Resort in den Bergen, kurz nach der Grenze, kostenlos, diese Gastfreundschaft!
Unser Nachbar , ein Kanadier hat sich ein etwas kühleres Plätzchen ausgesucht.
Der Sohn des Hoteliers lädt uns zum Kaffee ein und stellt uns seine ganze Familie vor.
Er hat das College in den USA absolviert und spricht perfekt Englisch.
Er hat grosse Freude unan unserem Wohnmobil und zeigt mir nachher sein Mercedes ML 420...




Wir fähren in Richtung Küste hinunter. In diesen Bergen wurde ursprünglich mit Kaffee und Kakao ein grosser Reichtum erzielt

San Salvador , die Hauptstadt mit 2 Mio Einwohnern ist rasch passiert, ohne das übliche grosse Verkehrsgewühl. Ein modernes Zentrum mit Shopping Malls, Autohäusern mit europäischen Nobelmarken und Banken weisen auf den relativ hohen Lebensstandard in der Stadt hin. Der Durchschnittsverdienst im Land  liegt aber unter 2000 $/Jahr,  bedingt durch die an der Armutsgrenze lebende Landbevölkerung.


Die Stadtbewohner flüchten über die Osterfeiertage allle and die Pazifiküste.

Costa del Sol: ein riesen Rummel, nicht anders als um diese Zeit in Spanien.
Die Pazifik-Küste ist meist in privater Hand (Hotels, Clubs), nur kleine Abschnitte sind öffentlich und daher hoffnungslos überfüllt.

Dutzende von Bussen bringen die Leute ans Meer und abends wieder zurück.
DasVerkehrschaos ist vorprogrammiert.
15 km = 1.5 Stunden

Wir übernachten in einer Hotelanlage mit Zugang zu  Lagune und  Pazifik
Die grosse Anlage ist vollständig ausgebucht trotz Höchstsaison Preisen.

Fischerboote : unter  amerikanische Flagge , wahrscheinlich von Rentner, die ab und zu mal einen Fisch fangen wollen.

Wir fahren zu den Mangrovenwäldern, entlang der Lagune. Einfache Siedlungen säumen die Küste, oft auf Pfählen um den häufigen Ueberflutungen vorzubeugen.



Die Bäume wachsen buchstäblich ins Wasser hinein.


Ein undurchdringbares Geflecht an Wurzeln bietet das ideale Habitat für junge Fische, Shrimps und Krabben.


Die Lagune hat viele Seitenarme, die tief ins Landesinnere reichen.

Halt bei einem Fischerdorf. Die Leute klagen,  der Ertrag ist momentan nicht gewaltig.

Zusammensetzen und Flicken von Fischernetzen ist Männerarbeit. (mit Filet-Knoten)

Laufgitter sind auch hier im Einsatz.

Typisches Wohnhaus: Ein Raum innen, Küche und Kleiderwaschtrog  draussen, überall Hängematten um die drückende Hitze am Nachmittag zu überstehen.

Alles relativ sauber und eingezäunt.

Ein paar magere Kühe suchen sich auf den dürren Weiden etwas Essbares.

Besuch in der Schule. Saubere Uniformen sind Pflicht.

Schulzimmer: etwas einfacher als in der Schweiz.

Stundenplan: Mathematik , Sprache, Turnen, Estudio Sociales...
Start um 07.15, am Nachmittag ist frei.


Verhaltensregeln: keine Schimpfworte und  Uebernamen gebrauchen, den Lehrer grüssen und respektieren.... tönt vertraut.


Die Krankenstation und Kirche in einem. Ein Arzt ist nur alle 14 Tage anwesend, sonst gibts nur eine kanadische Krankenschwester als Volontärin. Bilder über Kleinkinderpflege sollen den Frauen helfen.
Links ein kleiner Raum mit Medikamenten. Behandelt wird draussen.


Mittagessen gibts  am Ufer direkt über dem Wasser: Einfachste Küche mit Holzherd.

Der  gebratene Fisch und Reis ist vom Besten was wir bisher gegessen haben

Zur "Toilette " ( blaue Plastikfolie) gehts über einen wackligen Steg in den Mangrovenwald hinein.
Spülung erfolgt durch Wechsel von Ebbe und Flut...

Unten im Schlamm entdecken wir wunderschöne Krabben die sich in den Löchern verstecken.

Zahmer Kleinpapagei


Die Wirtefamilie ist stolz uns bewirten zu dürfen

Fahrt ins Hinterland von El Salvador durch prächtige Baumalleen.

Ruinas de San Andres: Mayatempel, der grösste Teil der Anlage ist noch mit Erde zugedeckt

Frucht des Chashew Baums. Die Nuss wächst aussen, das saftige Fruchtfleisch enthält einen leckeren, süssen Saft. 



Joya de  Ceren: Pompei von El Salvador. Mayabehausungen die im Jahre 595 von Vulkanasche zugedeckt wurden, geben den Archäologen Auskunft über die Lebensweise der Maya Bauern.

Häuser wurden schon vor 2000 Jahren in Adobe Bauweise erstellt.


In der Umgebung gibts Zuckerrohr und weiter oben Kakao- und Kaffee-Plantagen.

El Salvador haben wir als friedliches und offenes Land erlebt. Wenig deutet auf die Unruhen (Bürgerkrieg) in den 80er Jahren und die hohe Kriminalität hin. Allerdings kann dieser Zustand nur mit einem riesigen Aufwand an Bewachungsleuten aufrecht erhalten werden (es gibt mehr private Polizisten als offizielle).