Mittwoch, 11. November 2009

Cataratas del Iguazu

Des einen Glück, des andern Pech

Das nachfolgende Frachtschiff mit 12 Teilnehmern unserer Tour und deren Wohnmobilen erlitt in Dakar auf dem Meer einen Motorschaden. Der Kapitän steuerte das Boot aus Sicherheitsgründen (Piraten etc)mit letzter Kraft in internat. Gewässer.
Die Passagiere mussten ohne Klimaanlage und mit begrenzten Wasservorräten ausharren, bis sie über eine Strickleiter in kleinere Boote evakuiert wurden. Sie sind dann per
Flugzeug nach Buenos Aires geflogen, während ihre Autos das nächste Schiff abwarten mussten.

Dadurch ergab sich für uns die Chance, ausser Plan nach den Iguazufällen zu fahren, da die Tour nicht vor dem 20. November beginnen wird.
Frachtschiffe können auch nicht ankommen......

Ueberquerung des Rio Parana, in die Provinz Entre Rios. Der Parana hat 3 Hauptarme und bilden mit den unzähligen Nebenäste ein riesiges Sumpfgebiet (Tigre Delta). Der Parana ist für Schiffe befahrbar bis hoch nach Bolivien.


Stimmungsbilder der weiten Ebenen mit riesigen Estanzien vor und nach dem Regen . Die wenigen Häuser sind meist versteckt hinter Bäumen. Unzählige Kühe und Rinder sind als dunkle Punkte inder Landschaft sichtbar. Wiesen wechseln ab mit riesigen Baumkulturen: vor allem Eukalyptus und Föhren



La Cruz:


Dorfstrasse in La Cruz: Nur die Hauptstrasse ist geteert. In den Wohnquartieren mit kleinen sauberen und relativ gepflegten Häuschen gibt es nur Erdstrassen . Sieht idyllisch aus, ist aber ein Alptraum wenn es regnet.

Camping Platz am Rio Uruguay: wir sind abends die einzigen Gäste um diese Jahreszeit. Flaches Flussufer, ideal zum Baden, das erdbraune Wasser ist aber für uns Europäer gewöhnungsbedürftig. Infrastruktur ist sozusagen nicht vorhanden, dafür sind die Sonnenuntergänge umso spektakulärer.

Kasse Nummer 19: Auch in relativ kleinen Städchen gibt es riesige Supermarkets (Carrefour) die von Lebensmitteln bis Autopneus alles anbieten. "Schweizerkäse" in allen Varianten (Gruyere, Fontina, Emmentaler) aber alles mit den gleichen grossen Löchern. Trotzdem sind gewisse Dinge, die für uns selbstverständlich sind nicht zu haben: z.B. Yoghurt nature / Quark.


Zitrus Früchte kauft man am besten an der Strasse: Orangen/Grapefruits/Mandarinen zu 30 Rappen das Kilo.


Polizeikontrollen gibts an fast allen grossen Kreuzungen. Fahren mit Ablendlicht und ein max Geschwindigkeitskleber ist ein Muss. Mit viel Eifer werden auch unsere Dokumente überprüft und Daten verglichen: es sind alles plastifizierte Kopien incl Nummernschild, aber das stört niemanden. Da Wohnmobile in Argentinien eher selten sind wurden wir auch ab und zu gefragt ob sie mal Innen reinschauen dürfen. Der schwarze Sack hinten auf Judiths Bett war ihnen suspekt. Eine Demonstration des Alphorns hat sie mächtig beeindruckt.

San Ignacio / San Ana: Jesuitenreduktion

In der Provinz Misiones haben die Jesuiten einen eigentlichen Staat mit grossen selbstverwalteten Siedlungskomplexen (Kolonien) gegründet in denen bis 5000 Garanis (Urbevölkerung) lebten. Vor allem der heute noch verbreitete Anbau von Mate Tee wurde von diesen Kolonien gefördert. Die zunehmende lokale Macht der Jesuiten war der spanischen Krone jedoch ein Dorn im Auge, was zum Verbot des Jesuitenordens führte. Die Siedlungen mit den grossen Kirchen verfielen und wurden vom Urwald zurückerobert.

Mate Tee: Die Büsche werden regelmässig mit einem grossen Rasenmäher geschnitten resp. geerntet. Für die Topqualität werden die jungen Zweige derSträucher nach wie vor von Hand geerntet.

Der Tee wird in Kalebassen warm oder kalt zubereitet, wobei das Kraut oben auf schwimmt. Getrunken wird aus einer Bombilla (Rohr mit Teesieb) bis die Kalabasse leer ist. Es wird immer nur soviel heisses Wasser nachgefüllt wie man sofort zu trinken denkt. Jetzt verstehen wir wieso die Argentinier immer mit der Thermosflasche unterwegs sind.


In Gomerias gibts keine "Gummis" zu kaufen, sondern hier werden Pneus geflickt. Auch uns hats erwischt, kein Wunder bei all diesen Naturstrassen.

Autostrasse nach Iguazu führt durch ein hügliges äusserst grünes Urwaldgebiet

Iguazu National Park:

Es ist nicht so sehr die Höhe der Wasserfälle, sondern deren Ausdehnung die so beindrucken.


Abruchkante des Rio Iguazu: dunkelbraunes Wasser wird zu blendend weisser Gischt.

Garganta del Diavolo: den tosenden Wassermassen könnte man stundenlang zusehen.Im Hintergrund das brasilianische Ufer. Die Gischt liefert bei über 40 °C eine sehr willkommene Abkühlung

Neben vielen Touristen gibt es unzählige Schmetterlinge die sich in dieser feucht tropischen Umgebung besonders wohl fühlen.

Bernardo de Irigoyen (Misiones)

Am östlichsten Punkt von Argentinien werden vor allem Tabak, Tee und Zitrusfrüchte angebaut. Es sind aber meist kleinere Pflanzungen, die oft nur für den Eigenbedarf produzieren.
Wohnhäuser sind sehr bescheiden, klein und ohne Fenster. Die Scheune dient dem Trocknen des Tabaks.

Der Artenreichtum im Wald an Pflanzen und Tieren ist faszinierend
.
Die Schulen sind durchnummeriert und es braucht Wegweiser, da sonst die kleinen Gebäude unter den Bäumen zu leicht übersehen würden.

Guarani Familie, Verkaufstand und Hütte mit Feuerstelle draussen.
Angeboten werden geflochtene Körbe und Orchideenpflanzen, alles Produkte aus der Natur.
Die Mutter, eine richtige Indianerin, wollte nicht fotografiert werden.

El Palmar Nationalpark:

Ein Relikt eines Palmenwaldes wie er in der Urzeit das ganze Land bedeckte.
Der sandige Boden ist auch für Föhren ideal: eine interessante Mischung.
Blick vom Parkzentrum auf den Rio Urugay


Nicht zu sehen sind die vielen Papageien, die in den Höhlen der Baumkronen wohnen.
Balenario Nandubeisal:

Wiesen mit Pferden und Kühen im Hinterland.....

Sandstrand mit Palmen am Flussufer des Rio Uruguay, der hier einen eigentliche See bildet.
Wieso ans Meer fahren.


San Antonio de Areco: Fiesta de tradicion


San Antonio de Areco ist ein kleines Landstädtchen , ca 100 km von B.A. entfernt.
Hier werden die alten Traditionen noch gepflegt. Neben wunderschönen Gaststätten gibt es eine Vielzahl von Kunsthandwerksbetrieben die wunderschöne Lederartikel, Messer etc herstellen.
Der Höhepunkt des Jahres ist das Fiesta da Tradicion: ein Treffpunkt für alle Gauchos und Gaucho Liebhaber.

Ueber 2000 Pferde die für Umzug und Reiterspiele gebraucht werden grasen friedlich am Ufer gegenüber unserem Zeltplatz
.

Vielfältige Trachten werden mit Stolz getragen : Grosse silberverzierte Dolche gehören zur Standardausrüstung



Umzug mit Tanzdarbietungen


Schöne Pferde mit reich verziertem Geschirr. Gilets aus handgesponnener Wolle. Vielfältige Hüte und Perrets schützen vor Wind und Sonne .


Kunstvoll gearbeitete Gürtel und Zubehör werden feilgeboten


Ueberall wird am offenen Feuer gegrillt (Asado), gegessen und getanzt.
Spätabends ist der ganze Spuk vorbei.
Wir werden am Morgen nach B.A. zurückkehren