Freitag, 11. Dezember 2009

Punta Arena-Torres del Paine


Wir fahren wieder nordwärts und überqueren wieder die Grenze nach Chile, nehmen aber dieses Mal die Route im Westen nach Punta Arena über Puerto Natales in den Nationalpark Torres del Paine .




Eine der endlosen Hofzufahrten zu einer Estancia. Saftige Wiesen mit Löwenzahn zaubern Frühlingsstimmung herbei.



Schafweide mit Meerküste (Pazifik) im Hintergrund: Wer zählt die Tiere? Etwas für schlaflose Nächte....


Am der Fähreanlegestelle treffen wir drei Holländer die in 9 Monaten von Ushuaia bis Mittelamerika fahren wollen (> 10'000 km). Jeder hat 60 kg Gepäck inkl Velo mit sich. Bei nur <9km/h>Peter König hilft beim Wechseln, was wir in Rekordzeit erledigen, da uns der Wind alles Material gleich wegfegt was man nicht sichert.




Ueberquerung der Magellanstrasse mit der Fähre von Porvenir nach Punta Arena. Die Ueberfahrt erinnert uns and die Atlantiktraversierung.Die Strasse ist hier eher ein riesiger See.



Punta Arena ist eine gepflegte Stadt, deren wunderschöne Architektur aus der vorletzten Jahrhunderwende von früherem Reichtum zeugt.


Wir benutzen die Möglichkeit neue Pneus zu kriegen. Dies erweist sich als sehr schwieriges Unterfangen: entweder zu gross, zu klein, zu schmal oder zuwenig Tragkraft. Nach dem Besuch bei vier Pneuhändlern entscheiden wir uns für zwei robusten Reifen mit hoher Tragkraft die wir aber wegen der Grösse nur vorne montieren können. Jetzt haben den Kofferraum gefüllt mit vier gebrauchten Ersatzreifen, die uns für die Hinterräder ueber die Runden helfen sollen
Wir haben noch 1500 km Pist vor uns!!!!



Begründer des Wohlstands: Magellan, der Entdecker der wichtigen Ost-West Verbindung.

Die Farmer konnten dadurch Feisch mit Meerschiffen direkt in die Grossstädte der Ost und Westküste transportieren lassen.





Der schönste Friedhof von Chile. Viele der Gräber sind in Deutsch oder Kroatisch beschriftet, ein Zeichen der früheren Immigration.





Nach Puerto Natales am Fiord der letzten Hoffnung nähern wir uns
wider den Bergen. Schweizer Feeling kommt auf: Simmentaler Kühe und saftige Weiden. Im Bild die eher gross geratenen Bushaltestelle für das kleine Wohnhäuschen im Hintergrund.




Erster Blick auf das Torre del Paine Massiv: Guanakos grasen friedlich im Vor
dergrund. Der Himmel war wirklich so blau, eine Seltenheit hier. Oft sind die Spitzen in Wolken gehüllt. Das Wetter wechselt oft stündlich. Die Nadeln gehören zu den anspruchvollsten Kletterbergen der Welt.





Imposante Steinformationen, rundherum Gletscherseen, die über Wasserfälle miteinander verbunden sind. Interessant ist die verschiedene Färbung der Schichten der Hörner: unten und oben braunes Sedimentgestein, in der Mitte hellgrauer Granit




Lago Grey mit dem mächtigem Gletscher im Hintergrund. Das Eis bricht in den See ab und bildet blaue schwimmende Inseln.
Im Park gibt es viel unberührte Natur mitwunderschönen Wanderrouten und Refugien zum Uebernachten. Mit Glück sieht man Kondore ihre Kreise ziehen, deren Nesthöhle ist gerade oberhalb unseres Campingplatzes in einer Felswand.






Nach einem intensiven Tag mit Wanderung: Whisky on the Rocks, resp Gletschereis.






Abendstimmung auf dem Campingplatz

Patagonien / Feuerland


Wir fahren südwärts durch die unendlichen Weiten von Patagonien nach der Insel Feuerland.

Unser erster Halt ist im Städtchen Gaiman, eine alte walisische Siedlung.

Wir besuchen ein Rodeo, das unverfälschte Sonntagsvergnügen derArgentinier. Ziel ist auf den wilden , ungesattelten jungen Pferden möglichst lange oben zu bleiben. Die Reiter auf der Seite holen die Mutigen nach gewisser Zeit wieder vom Pferd, falls diese nicht vorher schon unsanft auf den Boden geworfen werden.


Die Gauchos laden ein, für ein Photo auf einen der rassigen Hengste zu steigen und entführen mich dann im Trab in die Arena . Der Gaul ist kaum zu bremsen..., die Zuschauer spornen uns zu noch schnellerer Gangart an


Kleines Dankeschön für die Ehrenrunde

Das Alphorn elektronisch verstärkt ist wahrscheinlich bis Buenos Aires hörbar.


Die Landbevölkerung hört staunend zu, eine neue Erfahrungfür die meisten..

Keiner zu klein um Gaucho zu sein:Die Jungen präsentieren sich in stolzer Posse..

Nach all den Strapazen gibt es Tee und Kuchen im Casa Gales (Wales), wo auch Prinzessin Di schon eingekehrt ist. Das Haus in einem Park mit leuchtenden Blumen ist eine richtige Oase zum Wohlfühlen in der eher kargen Umgebung Patagoniens.


In der Küche werden Kuchen und Gebäck nach alten überlieferten Rezepten gebacken...


In der Stadt Trelew besuchen wir das bekannte paläontologische Museum mit vielen imposanten Dinssaurierfunden. Der hiesige Teil von Südamerika war vor der Auffaltung der Anden, die heute eine Regenbarriere bilden mit tropischen Wäldern bedeckt, die die Futterbasis dieser Giganten bildeten.





Die immensen Mengen an damals produzierter Biomasse werden heute mit den nickenden "Rossköpfen"als Oel gefördert. Nicht unbedingt schön aber wirtschaftlich sehr wichtig.



Ueberreste der heute noch existierenden Araukarien die bei dem Anstieg des Meeresniveaus zugedeckt wurden, sind als versteinertes Holz zu bestaunen. Täuschend ähnlich in Struktur und sogar Farbgebung. Man beachte die farbigen Erdschichten der Hochebenen im Hintergrund : Mesa verde...

Fast wie eine Mondlandschaft. Was man nicht sieht, ist der orkanartige Wind, der uns fast den Berg runterfegt..


Unendliche Weiten mit kniehohen Büschen. Bäume gibt es nur noch an feuchten, windgeschützten Stellen..


Flamingos besuchen die vielen seichten Lagunen und kleine Flussläufen zur Nahrungssuche.


















Je weiter man nach Süden kommt, umso karger und windiger wird die Landschaft.




Dieser Kratersee weist auf alte vulkanische Aktivitäten hin in an der Grenze zur Insel Feuerland, die einstmals zum Kontinent gehörte.

Die Rute führt uns hier ein kurzes Stück durch Chile, bevor wir wieder in Argentinien einreisen.



Die Fähre bringt uns über eine Meerenge in der Magellanstrasse nach der "Terra del Fuego" (Feuerland).
Die Insel ist so benannt, weil die ersten Seefahrer die vielen Feuer der einheimischen Tehuelche sahen, die diese als Schutz gegen die kalte Witterung in den Hütten und in den Kanus ständig brennen liessen.





Hier unten findet man die ersten Bäume wieder, da hier die Anden im Laufe der Jahrmillionen quergestellt wurden und dadurch die Niederschläge von Westen kommend wieder zunahmen.



Fast wie in der Schweiz: Berge, Schnee , tiefblaue Seen und grüne Wälder auf Feuerland sind eine angenehme Ueberraschung nach den tockenen kargen Steppen der Pampa.





Unser toller Uebernachtungsplatz (Sicht aus dem Autofenster) am Lago Tolhuin mit den Andenausläufern im Hintergrund.




Ankunft in Ushuaia, der südlichsten "Stadt" der Welt.



Ein lebendiges Kleinstädtchen am Beagle Kanal (südlichste Verbindung von Pazifik und Atlantik) mit eigenem Meerhafen und schneebedeckten Hausbergen.

Die Stadt ist Ausgangspunkt für Antarktis Expeditionen.



Ushuaia vermittelt den Eindruck einer Pionerstadt. Hier findet man aber alles, besonders Sport-Artikel aller internationalen Brands .In der Mercedes Garage mache ich ein Oelwechsel und Checkup (wir haben inzwischen schon 10000 km zurückgelegt), um für die Fahrt nach Norden gerüstet zu sein.





Wanderung durch den Nationalpark mit reicher Fauna und Flora. Uebarall gibt es kleine Gletscherseen, zwischen denen ein dichtes Gestrüpp wächst.




Typische Bewohner in diesen südlichen Breiten : Gänse




Kaninchen überall, sollen aber wie in Australien ausgesetzt worden sein...





Fahrt auf dem windgepeitschten Beagle Kanal mit imposanter Kulisse bei Temperaturen um den Nullpunkt. Das Wetter, sagt man spiele hier jeden Tag drei Jahreszeiten durch: Herbst Winter und Frühling, nur Sommer wird es nie so recht. Tatsächlich kommen wir bei den kurzen Schneeschauern in fast weihnächtliche Stimmung .






"Loberia" auf einer der vielen Inseln. Die Seelöwen sind echte Akrobaten, auch steile Küstenfelsen sind kein Problem.






Der südlichste Leuchturm weist den Weg durch ein unglaubliches Labyrinth von Inseln und Fiorden im Beagle Kanal.


Wir sind am Ende der "Ruta 3"angelangt, die uns über 3000 km von Buenos Aires hierher begleitet hat.

Hier ist auch der eigentliche Anfang der PANAMERICANA: 17'000 km bis Alaska.
Hier beginnt unsere eigentliche Tour!